Der Rendezvousberg erhielt seinen Namen, da im dortigen Jägerhaus im 18. Jahrhundert ein Treffpunkt der kaiserlichen Jagdgesellschaften war, die im kaiserlichen Jagdgebiet, dem Stammersdorfer Wald, der sich damals beiderseits der Brünner Straße dort befand, jagten.[1] 1784 wurde hier eine Poststation, ein Pferdestall und der Gasthof „zum Rendezvous“ erreichtet.[2] Am 27. 12. 1805 kam es hier im Jägerhaus „Rendezvous“ zu Verhandlungen des französischen Kaisers Napoleon mit dem österreichischen Erzherzogs Karl über Erleichterungen zu den bereits am Vortag vereinbarten Friedensbedingungen, die aber erfolglos verliefen, was sie aber nicht von einem anschließenden gemeinsamen Jagdausflug abhielt.[3] Das ehemalige kaiserliche Jägerhaus existiert in dieser Form heute nicht mehr und auf dem Grundstück steht heute ein einfaches Gebäude ohne repräsentativen Charakter.
Das im Jahre 1908 von Anton und Josef Drexler[4] umgebaute Posthaus ist ein imposantes, schlossartiges Gebäude, das bis heute erhalten ist.[5]

Auch die Stammersdorfer Lokalbahn hatte hier zwischen 1903 und 1924 die Station „Post Rendezvous“.[6]
[1] Das Nutzungsrecht hatte eine bis heute bestehende Forstgemeinschaft von 64 Wald- und Weidgenossen. Vgl. Karl Kafka, Die Poststation „Rendezvous“ (Stammersdorf), in: Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien, Jahrgang 1957, Band 13, S. 154.
[2] Siehe Raimund Hinkel und Kurt Landsmann, Floridsdorf von A – Z. Der 21. Bezirk in 1.000 Stichworten, Wien: Brandstätter 1997, S. 154.
[3] Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 4, Wien 1995, 659; und Karl Kafka, Die Poststation „Rendezvous“ (Stammersdorf), in: Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien, Jahrgang 1957, Band 13, S. 154-157.
[4] Von den beiden Architekten Anton und Josef Drexler (beide waren Schüler von Theophil von Hansen) wurde u.a. auch das Floridsdorfer Rathaus (heute das Amtshaus Floridsdorf) oder der Columbushof in Wien Favoriten errichtet.
[5] Siehe Dehio Wien, X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Bearbeitet von Wolfgang Czerny, Ingrid Kastel, Ulrike Kirner-Mühlbacher, Andreas Lehne, Inge Podbrecky und Christina Seidl, Wien: Verlag Anton Schroll & Co 1996, S. 634.
[6] Siehe Peter Wegenstein, Wege aus Eisen im Weinviertel, Schleinbach: Edition Winkler-Hermaden 2012, S. 60.